Naher Osten: Hilfe in „verzweifelten Zeiten“

Der Solifonds, eine der Organisationen von SP und Gewerkschaften für internationale Solidarität, tritt auch in Kriegszeiten für die Rechte der Arbeiter:innen ein – aktuell im Westjordanland.

Seit dem brutalen Überfall der Hamas am 7. Oktober und dem drauffolgenden Krieg ist im Westjordanland nichts mehr wie es einmal war. Die palästinensischen Arbeiter:innen, die zu Zehntausenden in Israel auf dem Bau und in der Landwirtschaft arbeiteten, können das Westjordanland nicht mehr verlassen. Alle Zugänge nach Israel sind geschlossen. Für die Arbeiter:innen und ihre Familien kommt dies einer Katastrophe gleich. Seit Monaten haben sie nichts verdienen können. Die letzten finanziellen Reserven – sofern überhaupt vorhanden – haben sie während der Pandemie aufgebraucht. Die Familien stehen buchstäblich vor dem Nichts.

Keine Arbeit, keinen Lohn

Kommt hinzu: Wer aus dem Westjordanland täglich nach Israel pendelte und sich dort ein Auskommen erwirtschaftete, hat den Job mittlerweile verloren, sei es weil der Arbeitgeber Pleite ging oder weil die palästinensischen Arbeiter:innen kurzerhand auf die Strasse gestellt wurden. Verschärft wird die Krise noch, indem die Arbeiter:innen aus dem Westjordanland grundsätzlich kein Recht auf Arbeitslosenentschädigung oder andere Zuschüsse haben. Viele haben nicht einmal mehr den September-Lohn erhalten.

«Es sind verzweifelte Zeiten», berichten zwei Vertreter:innen der Gewerkschaft MAAN dem SOLIFONDS, der die Gewerkschaft unterstützt, die sich als eine der ganz wenigen für palästinensische Arbeiteri:nnen in Israel, den besetzen Gebieten und Ostjerusalem ein.

Was man tun kann

Die Gewerkschaft MAAN setzt bei der konkreten Hilfe an. Information ist zentral. MAAN hat darum für die Arbeiter:innen eine Telefon-Hotline und Whats-app-Gruppen eingerichtet, um Betroffene zu beraten. Wie können ausstehende Löhne eingefordert werden? Gibt es ein Recht auf Entschädigung? Solche und ähnliche Fragen versucht MAAN zu klären, und dies unter erschwerten Bedingungen, werden die Fälle von den Gerichten wegen Personalmangel doch nur sehr schleppend bearbeitet. Der Bedarf an Information und Organisation ist riesig.

Kollektivstrafe muss ein Ende haben

Handlungsbedarf besteht auch auf politischer Ebene. Die Aussperrung der palästinensischen Arbeiter:innen seit bald sechs Monaten kommt für MAAN einer Kollektivstrafe gleich. Ziel der rechtsextremen Regierungsmitglieder Israels ist der Ausschluss der palästinensischen Arbeitnehmer:innen vom israelischen Arbeitsmarkt, die durch Arbeiter:innen aus Indien, Sri Lanka, Kenia und Malawi ersetzt werden sollen. «Damit in Zukunft die demokratischen und sozialen Rechte für alle in der Region durchgesetzt werden können, müssen wir die Umsetzung einer solchen Politik verhindern», sagt MAAN laut und deutlich und fordert die Rückkehr der Palästinenser:innen an ihre Arbeitsplätze. Ganz im Sinne der Worte auf dem Banner, das die Gewerkschaftsvertreter an Demonstrationen durch die Strassen tragen: «Keine Demokratie ohne Rechte der Arbeiter:innen!»

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin „links“. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.