Romneys Kampagne

US-Wahlen

Christian Levrat | Sie erinnern sich sicher noch an das Meeting von Obama: eine farbige, junge, weibliche volksnahe Menschenmenge. Für Romney können Sie behalten: jung (ein wenig) und weiblich (es scheint, dass die Frauen von dieser Kampagne stärker angezogen sind), vergessen Sie aber farbig und volksnah.

In Cincinnati, einer zu 50% schwarzen Stadt, gibt es in der Menge praktisch nur wohlhabende Weisse. Zwei Amerikas, die recht friedlich nebeneinander leben und sich ignorieren. Wie im Fall dieser demokratischen Manifestanten am Eingang zum Meeting von Romney, die offensichtlich keinen der Republikaner stören oder interessieren, die darauf warten, in die Gebäude von Jet Aviation eingelassen zu werden.
Zehn Uhr morgens, dieselben Warteschlangen wie bei den Demokraten, dieselben Flughafen-Sicherheitsschleusen, dasselbe Warten. Aber eine andere Botschaft. Nichts mehr von draussen auf der Wiese, wir sind in einer Fabrik. Mit einer perfekten Inszenierung. Hinter der Bühne Werkzeuge, Maschinen Paletten. Das Panel besteht ausschliesslich aus Fabrikarbeitern, alle in blauen T-Shirts, Mythos vom amerikanischen Arbeiter.Oberhalb des Rednerpults, riesig, in Stahl die Botschaft des Tages: JOBS. Eine Botschaft an die Adresse der Fernsehstationen, die den republikanischen Kandidaten in Ohio begleiten. 
Romney erscheint. Die Menge ist echt begeistert. Die Aktivisten wissen, wie wichtig dieser Staat für sie ist. Noch nie hat ein Republikaner gewonnen, wenn er hier nicht siegte. Sie investieren 12 Millionen in die letzte Woche, die Demokraten 8. Das Ganze für Werbung, zum grössten Teil negative. 
Überraschung: Mitt Romney scheint nicht in Form, versprüht nicht die offensive Energie eines Obama. Er wirkt distanziert, fast präsidial. Müdigkeit wegen den Dutzenden von Meetings, welche die Kandidaten Woche für Woche abspulen? Oder aber Strategie: beruhigen, den Eindruck erwecken, bereits im Amt zu sein. Ein amtierender fast aggressiver Präsident und ein magistraler Herausforderer: vertauschte Rollen. Eine Auseinandersetzung mit Bildern, ein Präsident, der kämpft, ein Challenger der Ruhe bewahrt.
Inhaltlich hingegen gibt es keine Überraschungen, die klassische Botschaft der Republikaner. Die Bilanz der heutigen Administration durch den Reisswolf drehen, versprechen, die Steuern zu senken, „Obamacare“ zu zerschlagen und das Militärbudget zu erhöhen. Wenn ich ihn so sehe, wie er mit schwacher Stimme diese Scheusslichkeiten vorträgt, kommt mir ein Satz von Jean Ziegler in den Sinn: „Wenn man eine radikale Rede hält, muss man so bürgerlich, so kleinbürgerlich wie möglich scheinen.“ Ich bin nicht sicher, ob Romney Ziegler gelesen hat, aber offensichtlich war er auf derselben Schule…

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