SRF Arena: Unausgewogene Themenwahl

Offener Brief an die "Arena"-Redaktion

Sehr geehrter Herr Projer, sehr geehrter Herr Brenn

Die Arena-Sendung vom 15. April hat für uns das Fass zum Überlaufen gebracht. Der tendenziöse Titel «Der Notfallplan – müssen wir uns gegen die Flüchtlinge wehren?» erinnert mehr an ein Thesenpapier der SVP als eine politische Diskussionssendung.

Leider ist dies kein Einzelfall. Seit Monaten werden in der Arena fast ausschliesslich Themen diskutiert, die auf der rechten Agenda zuvorderst stehen. So waren Migration, Flüchtlingskrise oder Islam seit Anfang Dezember 2015 gleich mehrfach Thema in der Arena. Auch mit der SRG-Debatte, der Sendung zur «Auto-Schweiz» oder jener mit dem Titel «Brüssel greift an – wird die Schweiz nun entwaffnet?» bewegt sich die Arena auf SVP-Gelände.

Hingegen sind die Panama Papers, die Altersreform 2020, die USR III, die Lage der älteren Arbeitnehmenden oder die Tausenden von Jobs, die seit Anfang Jahr gestrichen wurden, der Arena offenbar keine Diskussion wert. Obwohl diese Themen die Lebensrealitäten der Menschen weit stärker tangieren als die Frage, ob zwei Teenager ihrer Lehrerin die Hand schütteln sollen oder nicht.

Wir können nur mutmassen, ob das rechte Agenda-Setting die Folge von Quotenbolzerei oder von vorauseilendem Gehorsam vor den rechten SRG-Kritikerinnen und Kritikern ist. Wir sind jedenfalls der Meinung, dass eine Politsendung in einem öffentlich-rechtlichen Programm, die den Anspruch hat, die relevanten politischen Diskussionen im Land abzubilden, ihre Themen breiter und sorgfältiger auswählen muss.

Wenn Sie sich auf den Standpunkt berufen, die Auswahl der Gäste wäre repräsentativ, dann lassen Sie ein Grundprinzip der politischen Kommunikation ausser Acht: Entscheidend ist nicht, was gesprochen wird, sondern worüber gesprochen wird. Indem die Arena der Rechten Woche für Woche eine Plattform bietet, um ihre Themen auszubreiten, verzerrt sie die politische Meinungsbildung, was weder dem Interesse noch dem Auftrag der SRG entspricht.

Wir erwarten von der Arena-Redaktion, dass sie sofort über die Bücher geht und sowohl Themen wie auch Titel in Zukunft ausgewogener auswählt.

Freundliche Grüsse

Barbara Gysi, Nationalrätin SG, Vizepräsidentin der SP Schweiz

Beat Jans, Nationalrat BS, Vizepräsident der SP Schweiz

Nadine Masshardt, Nationalrätin BE, Vizepräsidentin der SP-Bundeshausfraktion

Fabian Molina, Präsident Juso Schweiz, Vizepräsident der SP Schweiz

Flavia Wasserfallen, Co-Generalsekretärin der SP Schweiz

Cédric Wermuth, Nationalrat AG, Vizepräsident der SP-Bundeshausfraktion

Jacqueline Badran, Nationalrätin ZH; Angelo Barrile, Nationalrat ZH; Yvonne Feri, Nationalrätin AG; Anita Fetz, Ständerätin BS; Claudia Friedl, Nationalrätin SG; Edith Graf-Litscher, Nationalrätin TG; Philipp Hadorn, Nationalrat SO; Bea Heim, Nationalrätin SO; Margret Kiener Nellen, Nationalrätin BE; Susanne Leutenegger Oberholzer, Nationalrätin BL; Mattea Meyer, Nationalrätin ZH; Martina Munz, Nationalrätin SH; Priska Seiler Graf, Nationalrätin ZH

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin „links“. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.