Spekulation mit Nahrungsmitteln stoppen und Hunger bekämpfen

Hunger ist immer noch eines der grossen Probleme weltweit und für beinahe einen Fünftel aller Todesfälle verantwortlich. Schlimme Folgen von Hunger sind auch Mangel- und Unterernährung, ganz besonders betroffen sind Mütter und Kinder. Es gibt verschiedene Ursachen der Hungerkatastrophen. Eine davon ist die Spekulation mit Nahrungsmitteln. Und dagegen können wir am 28. Februar mit einem Ja zur Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» etwas tun.

Wir müssen uns dafür einsetzen, dass alle Menschen genug zu essen haben und sie ihr Essen auch zu erschwinglichen Preisen kaufen können. Bis Ende der 1990er Jahre war die Nahrungsmittelspekulation verboten. Seit aber Hedge Funds und Banken die Nahrungsmittelspekulation entdeckt haben, sind die Preise auf einer Achterbahnfahrt. Dabei geht es nicht um die Preisabsicherung. Erst wenn auf die Preise an der Börse gewettet wird, haben wir ein grosses Problem.

Wegen der Nahrungsmittelspekulation werden in den ärmsten Ländern der Welt die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe getrieben. Bei den Hungerkrisen in den Jahren 2007/2008 und auch 2011 waren Preisblasen und überhöhte Preise massgebliche Ursachen. Hunger als Folge von Spekulation ist verwerflich und muss gestoppt werden.

Die Volksinitiative gegen die Nahrungsmittelspekulation will solch unmenschliche Auswüchse der Banken verhindern. Diese Initiative behindert weder den Handel, noch Preisabsprachen, einzig die Spekulation auf Kosten hungerleidender Menschen wird gestoppt. «Welches sind die Werte einer Gesellschaft, die Wetten auf den Hunger freien Lauf lässt?», sagt beispielsweise Marc Chesney, Finanzprofessor an der Universität Zürich. Mit ihm unterstützen zahlreiche Persönlichkeiten diese Initiative der Juso, weiter gehören kirchliche Kreise, Hilfswerke und verschiedene bäuerliche Organisationen zum Unterstützerkreis. 

Faire und stabile Preise statt Spekulation dämmen nicht nur Hungerkatastrophen ein, sondern sichern auch den Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungsländern ihre Einkommen. Kleinbauern werden nicht zu Spielbällen der Hedge Funds.

Wie wichtig Preisstabilität und sichere Abnahmekanäle für die Agrarwirtschaft sind, durfte ich selber in Westafrika erfahren. Vor zwei Jahren besuchte ich Guinea-Bissau, eines der ärmsten Länder weltweit. Dort konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie Kleinbauern mit viel Arbeit und Mühe ihren Boden bewirtschaften und Früchte und Gemüse anbauen. Gleichzeitig berichteten sie vom grossen Druck und dem internationalen Preiskampf, der die Nahrungsmittelabnahme behindert und faire Preise gefährdet. Das stimmte mich sehr nachdenklich. Genauso wie unsere Bauern in der Schweiz sind auch sie auf sichere Abnahmekanäle und stabile Preis angewiesen. Ich setze mich darum mit Überzeugung für diese Volksinitiative ein. Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass die lokale Nahrungsmittelproduktion gefördert wird, die Menschen ihr Auskommen sichern und ihre Familien gut ernähren können.

Unser Interesse ist gross, dass die Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern nicht torpediert wird, genügend Nahrungsmittel produziert werden und die Nahrungsmittel für die Bevölkerung erschwinglich sind. Denn Hungerkrisen führen auch dazu, dass der Migrationsdruck ansteigt. Die Nahrungsmittelspekulation zu stoppen, ist darum sehr in unserem Interesse. Mit einem Ja zur Initiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» helfen Sie mit, einen wichtigen Schritt gegen den Hunger in dieser Welt zu tun.

Dieser Text erschien zuerst im St. Galler Tagblatt vom 9. Februar 2016

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Barbara Gysi

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Nationalrätin SG

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