Stärkung der Quartierzentren und der Gemeinwesenarbeit in der Stadt Bern. Quartierleben stärken - soziale Infrastruktur für eine Stadt Bern für alle

Erstunterzeichnende: Barbara Keller (SP), Timur Akçasayar (SP), Dominique Hodel (SP)

Mitunterzeichnende: Laura Brechbühler, Lukas Wegmüller, Fuat Köçer, Shasime Osmani, Laura Binz, Dominik Fitze, Lena Allenspach, Johannes Wartenweiler, Nadine Aebischer, Chandru Somasundaram, Gourab
Bhowal, Szabolcs Mihàlyi, Dominic Nellen, David Böhner, Matteo
Micieli, Helin Genis, Valentina Achermann, Monique Iseli, Judith
Schenk, Jacqueline Brügger, Emanuel Amrein, Bernadette Häfliger

Auftrag
Der Gemeinderat wird wie folgt beauftragt:

1. In Anlehnung an die 32 statistischen Bezirke der Stadt Bern sollen offizielle und öffentlich getragene Quartierzentren oder Quartierbüros eingerichtet werden. Bestehende Initiativen sollen gestärkt und ausgebaut werden, indem die Quartierzentren bestehende Strukturen ergänzen und vernetzen — nicht ersetzen.

2. Die Gemeinwesenarbeit soll strukturell und finanziell gestärkt werden, damit sie quartiersübergreifend und nachhaltig als koordinierende Kraft für soziale, kulturelle und gesundheitsfördernde Angebote wirken kann. Sie soll nicht nur punktuell eingesetzt werden, sondern als dauerhaftes und verbindendes Element der Quartierentwicklung etabliert werden.

3. Die Dienstleistungen der Quartierzentren sollen gezielt erweitert werden:
• niederschwellige Anlaufstellen für Gesundheits- und Betreuungsfragen (inkl. Triage-Funktion),
• integrierte Beratungsangebote zu digitalen Fragestellungen.

4. Die Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen wie Pro Senectute, dem Generationenhaus oder Altersheimen zu vertiefen, um kleinteilige, lokal angepasste Angebote zu schaffen. Im gesamten Stadtgebiet sollen öffentliche, konsumfreie Räume gefördert werden, die ohne hohe Zugangshürden für vielfältige Bevölkerungsgruppen nutzbar sind — insbesondere auch für ältere Menschen mit eingeschränktem Aktionsradius.

5. Es soll ein partizipatives Umsetzungskonzept erarbeitet werden, dass die Bevölkerung, zivilgesellschaftliche Organisationen und Fachstellen aktiv in die Konzeption und Entwicklung der Quartierzentren einbindet. Ziel ist ein soziokulturelles Gesamtkonzept mit intergenerationellem Ansatz, dass die Vielfalt der Quartiere berücksichtigt und langfristige soziale Wirkung entfaltet. Die Erarbeitung und Umsetzung dieses Konzepts soll wissenschaftlich begleitet werden, um Wirkung, Prozesse und Qualitätsentwicklung fundiert zu evaluieren und weiterzuentwickeln.

6. Die Umsetzung der Quartierzentren soll sich an den sozialen Bedürfnissen und Herausforderungen der jeweiligen Quartiere orientieren. Dabei ist eine bedarfsgerechte Ressourcenverteilung sicherzustellen, um soziale Ungleichheiten gezielt zu adressieren.

7. Die Umsetzung soll innerhalb von zwei Jahren nach Annahme der Motion beginnen. Dabei sind Etappenziele zu definieren, die eine transparente und überprüfbare Entwicklung der Quartierzentren ermöglichen. Als strategisches Ziel soll bis spätestens 2040 in allen Quartieren ein funktionierendes, lokal verankertes Quartierzentrum etabliert sein.

Begründung
Das Quartier ist für viele Menschen — besonders im Alter und in der frühen Kindheit — der zentrale
Lebensraum. Der Bedarf nach gut erreichbaren, nicht-kommerzialisierten Treffpunkten, nach Unterstützung im Alltag sowie nach sozialem Austausch steigt. Quartierzentren können diesen Bedürfnissen gerecht werden und den sozialen Zusammenhalt sowie die Selbstorganisation im Quartier nachhaltig fördern. Sie sind ein zentraler Baustein einer solidarischen, inklusiven Stadtentwicklung im
Sinne der 15-Minuten-Stadt.
Mit dieser Motion soll die Stadt dazu beitragen, das Quartier als lebendigen, kleinräumigen Sozialraum — vergleichbar mit einem Dorf — wieder stärker ins Zentrum der kommunalen Planung zu
rücken. Dabei ist besonders auf die unterschiedlichen sozialen Strukturen und Bedürfnisse der Quartiere zu achten, um Ressourcen gezielt und gerecht einzusetzen.
Je weniger finanzielle Mittel Menschen zur Verfügung haben, desto wichtiger wird der unmittelbare
Lebensraum als Ort der sozialen Teilhabe, Unterstützung und Orientierung. Ein wohnortnahes Quartierzentrum kann hier entscheidend zur Lebensqualität beitragen.
Niederschwellige Triagestellen im Gesundheitswesen, wie sie in Quartierzentren integriert werden
können, leisten nicht nur konkrete Unterstützung, sondern tragen auch zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei, indem sie unnötige Arztbesuche oder Spitaleintritte verhindern und gezielt weitervermitteln.
Dabei ist Gesundheit als biopsychosozialer Aspekt zu verstehen — also als Zusammenspiel von
körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren. Dies verlangt neue, quartiersnahe Angebote, die
mehr leisten als rein medizinische Versorgung.
Angesichts des bereits heute spürbaren Mangels an Gesundheits- und Betreuungsfachpersonen
wird es immer wichtiger, ressourcenschonende, präventive und gut vernetzte Strukturen aufzubauen, die Unterstützung frühzeitig und wohnortnah ermöglichen.

Erstunterzeicher:in

Barbara Keller, Timur Akçasayar, Dominique Hodel

Ersteinreichung

16. Oktober 2025

Einreichungskanton

Bern

Einreichegemeinde

Bern
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