Auf Initiative der FDP hat der Nationalrat heute das Arbeitsrecht für die Homeoffice-Arbeit massiv dereguliert. Die SP Schweiz wird die Vorlage bekämpfen, weil sie ständige Erreichbarkeit fördert und angeordneter Sonntagsarbeit Tür und Tor öffnet.
«Wieder ein Angriff von rechts auf die Rechte der Angestellten in der Schweiz: Der Nationalrat hat auf Initiative von FDP-Ständerat Thierry Burkart beschlossen, die Homeoffice-Bestimmungen im Arbeitsrecht zu lockern», sagt SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. «Laut dem Vorschlag soll der Zeitraum, in dem die Angestellten im Homeoffice arbeiten können, auf 17 Stunden pro Tag erhöht werden. Zudem soll an neun Sonntagen pro Jahr keine Bewilligung mehr für Sonntagsarbeit erforderlich sein. Das ist eine krasse Deregulierung, die als Flexibilisierung getarnt ist.»
Mit ihrem Ja ignorieren die Bürgerlichen willentlich die möglichen gesundheitlichen Risiken einer Überbelastung durch Lohnarbeit: Studien zeigen, dass überlange Arbeitszeiten Herzkrankheiten und Schlaganfälle begünstigen sowie die psychische Belastung erhöhen können.
«Die geplante Änderung ist Teil einer Reihe wirtschaftsliberaler Vorstösse der FDP, darunter auch die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und die Aushebelung der demokratisch beschlossenen Mindestlöhne auf kantonaler Ebene», fügt SP-Nationalrat David Roth hinzu. «Sie betrifft nach Schätzungen des Bundesrats zwei Millionen Menschen; faktisch sind aber fast alle Arbeiter:innen, die dem Arbeitsgesetz unterstellt sind, betroffen. Die SP wird jegliche Abschwächung des Arbeitsrechts zulasten der Angestellten bekämpfen. Wir brauchen mehr Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, nicht weniger.»