Bankrotterklärung der Schweizer Verlagshäuser

Der Verband Schweizer Medien will den Presserat nicht mehr mit finanziellen Beiträgen unterstützen. Es geht um 36'000 Franken, ein Betrag, der für die grossen Verlage mit ihren Milliardenumsätzen bescheiden ist. Der Entscheid des Verbands ist unverständlich, denn der Presserat ist sowohl für Medienopfer als auch für Journalistinnen und Journalisten von grossem Wert.

Den Schweizer Presserat können Bürgerinnen und Bürger um Hilfe bitten, wenn sie glauben, sie seien in den Medien schlecht oder ungerecht behandelt worden. Diese unabhängige Beschwerdeinstanz ist so etwas wie ein Mediengericht, welches anhand von klaren Grundsätzen Streitfälle beurteilt und sagt, was man in den Medien darf und was man nicht darf. Für Medienopfer aber auch für Journalistinnen und Journalisten ist der Presserat etwas vom Wichtigsten. Er hilft mit, die journalistischen Qualitätsstandards in der Schweiz durchzusetzen und im konkreten Fall zu beurteilen. Doch genau diesen Presserat will der Verband Schweizer Medien nun nicht mehr unterstützen. Wegen finanziellen Problemen, so erklärt der Verband, welchem unter anderem die Grosskonzerne Tamedia AG, die AZ Medien, die NZZ-Gruppe und auch die südostschweizerische Somedia angehören. Die grossen Verlage stehlen sich also aus der Verantwortung und geben zu verstehen, dass ihnen klare Regeln im Medienbereich eigentlich egal sind.

Diesem Versagen vorausgegangen ist ein wüster Streit innerhalb des Verbandes Schweizer Medien. Weil Ringier, das zweitgrösste Medienhaus der Schweiz, für Werbezwecke mit der Swisscom und der SRG zusammenspannt, kam es zum Eklat. Ringier ist aus dem Verband ausgetreten und damit, so sagt die Verbandsspitze, fehle nun das Geld um Institutionen wie den Presserat zu unterstützen. Der zu leistende Betrag von 36‘000 Franken ist angesichts der Millionen- und zum Teil sogar Milliardenumsätze der grossen Medienkonzerne lächerlich klein. Er beweist auch, dass es nicht um Finanzen geht, sondern um interne Streitereien, welche der Glaubwürdigkeit der Schweizer Presselandschaft und dem demokratischen Mediensystem enormen Schaden zufügen. Die ohnehin gefährdeten Qualitätsstandards in den Schweizer Medien werden weiter geschwächt. Dieser Rückzug ist nichts anderes als eine Bankrotterklärung der Schweizer Verlagshäuser.

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