Besuch im Hauptquartier von Obama

US-Wahlen

Christian Levrat | Erster Eindruck nach dem Öffnen der Tür: ein Bienenhaus. Rechts neben dem Eingang zwei ältere Damen. Sie rufen aus ihrem Quartier die Elektoren an. Freiwillig. Acht Stunden am Tag. Seit letztem Februar. Um sie aufzufordern, wählen zu gehen, sich in der Kampagne zu engagieren, Barak Obama zu unterstützen...

Und die zahlreichen demokratischen Kandidaten, die sich bei den verschiedenen lokalen Wahlen aufstellen: natürlich für Kongress und Senat, aber auch für Sheriffposten und County-Richter, lokale Behörden, Gerichtssekretär und … Gerichtsmediziner (die berühmten Coroner in den TV-Serien). Im letzten Fall frag ich mich allerdings, was wohl die Wahlkriterien sind. Wen wählen? Den sympathischsten Typ? Jenen, der am besten Leichen aufschneiden kann?

Im Ernst, das Eintauchen in die Kampagne vor Ort ist eindrücklich. Ca. sechzig Profis betreuen ein paar Tausend freiwillige Aktivisten. In einem County mit ca. 850’000 Einwohnern. Jeden Tag werden von Hunderten von Freiwilligen Tausende von Anrufen getätigt, die genau die von den Kampagnenteams aufgestellten Skripts befolgen. Mehrere Tausend Personen durchstreifen die Strassen der Stadt, um an den Türen zu klingeln, den persönlichen Kontakt zu suchen. Auch hier mit genauen Instruktionen der Kampagnenleitung: Zweierteams bilden, höflich sein (will ich doch hoffen), nicht länger als fünf Minuten reden, seine Gesprächspartner nicht beleidigen (scheint mir vernünftig), die vom Kampagnenteam anvertraute Liste befolgen. Seine Eindrücke rapportieren, seine „Best Story“ beschreiben, die – oft persönliche – Geschichte, die den Unterschied macht, überzeugt. Eine Geschichte, die anderen als Beispiel dienen könnte.

Ich denke, dieses von Tür zu Tür Gehen würde in der Schweiz auch funktionieren. Wir sollten es versuchen. Ich weiss, die Widerstände sind gross, viele Aktivisten sind zurückhaltend. Aber ich denke, die Leute wären offen. Ich habe kürzlich Philippe Cordery getroffen, ehemaliger Sekretär der PES und jetzt französischer Abgeordneter, gewählt im Bezirk Belgien, reserviert für Auslandfranzosen. Ein schwieriges Umfeld, das er erobert hat, indem er sechs Monate lang persönlich die in Belgien lebenden Franzosen besuchte. Sogar seine Gegner waren froh, ihn zu sehen. Ein einziger hat ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Etwas, worüber das wir gelegentlich wieder sprechen sollten…

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