Beim Schutz von schwangeren Frauen am Arbeitsplatz bestehen heute noch grosse Lücken, insbesondere in der Arbeitslosenversicherung (ALV). Leider hat die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) eine Motion von SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen abgelehnt, die diese Lücken schliessen will. Die SP Schweiz bedauert diesen Entscheid, der im Widerspruch zu einer echten Gleichstellung am Arbeitsplatz steht.
Arbeitslosen, schwangeren Frauen fehlt heute eine finanzielle Absicherung – sie leben unter prekären Bedingungen und laufen Gefahr, ausgesteuert zu werden. «Es wird gefordert, dass Frauen stärker am Arbeitsmarkt partizipieren und mehr Kinder gebären. Gleichzeitig kann eine Schwangerschaft ein erhebliches finanzielles Risiko bedeuten. Dass die SGK-S dieses Risiko nicht senken will, ist bedenklich», sagt Flavia Wasserfallen, Urheberin der entsprechenden Motion.
Die Mehrheit der SGK-S hat beschlossen, die Motion abzulehnen. «Obwohl die meisten Frauen heute einer Erwerbsarbeit nachgehen – auch während der Schwangerschaft – ist die Diskriminierung am Arbeitsmarkt in der Schweiz immer noch eine Realität», fügt Flavia Wasserfallen hinzu. «Bereits heute kennt die ALV längere Bezugsdauern von Taggeldern für ältere Arbeitslose oder Teilinvalide. Mit kleineren Anpassungen könnte die ALV auch problemlos verhindern, dass schwangere Frauen ausgesteuert werden. Ebenso liesse sich die Unterstützung für schwangere Frauen, die krank sind, gezielt verbessern.»
Der SP Schweiz hofft, dass der Ständerat in der Herbstsession diesen bedauerlichen Entscheid noch zugunsten schwangerer Frauen korrigiert.