Der übermässige Gewinn der Pharmaindustrie auf Kosten der Gesundheitsversorgung muss ein Ende haben. Dies haben die Delegierten am zweiten Tag des Parteitags der SP Schweiz in Davos anlässlich einer Diskussion über ein Positionspapier zu einer Public-Pharma-Strategie gefordert. Angesichts der Arzneimittelkrise ist klar: Gesundheit muss bezahlbar bleiben und die Versorgungssicherheit garantiert werden.
«Wir müssen den übermässigen Gewinnen der Pharmaindustrie auf Kosten der Gesundheitsversorgung ein Ende setzen», sagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer vor den Delegierten. «Die Medikamentenpreise sind im europäischen Vergleich in der Schweiz viel zu hoch, insbesondere aufgrund der Margen, durch die einige wenige Pharma-Player sich bereichern können.» Die SP ist überzeugt, dass der Zugang zu essenziellen Medikamenten weltweit erheblich verbessert werden muss. Forschung und Entwicklung sollen sich auf den gesellschaftlichen Nutzen konzentrieren, nicht auf den Profit der Pharma-Industrie.
Das von den Delegierten verabschiedete Positionspapier mit der Forderung nach einer Public-Pharma-Strategie sieht vor, dass die öffentliche Hand das Unternehmen Sandoz in eine gemeinnützige Trägerschaft überführt. Sandoz könnte so zum Rückgrat einer gemeinnützig orientierten Medikamentenversorgung weltweit werden und dadurch die Versorgungssicherheit garantieren.
Bereits am 24. November entscheidet die Stimmbevölkerung über die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS). «Die Folgen von EFAS sind für Versicherte und Patient:innen nicht absehbar», so SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. «Bei einer Annahme drohen schlechtere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal, mehr direkte Kostenbeteiligungen für alle sowie die Gefahr höherer Krankenkassenprämien. Dieses Experiment verdient ein Nein.»
Zum Abschluss des zweitägigen Parteitags werden die Delegierten später am Tag über diverse Resolutionen entscheiden. Diese werden nach der Verabschiedung auf der Webseite der SP Schweiz verfügbar sein.