Natürlich war auch ich anfänglich skeptisch: „Telefonieren? Verärgern wir damit die Leute nicht nur?“ Doch als ich „meinen“ Campaigner kennen lernte, merkte ich rasch, dass es nicht darum geht, wie wir mit den Menschen reden, sondern dass. Und dass es sich bei der Basiskampagne um eine durch und durch professionelle Sache handelt, die für uns Kandidierende nur Vorteile bietet. Wir müssen bloss mitmachen.
Im Moment nehme ich als Kandidatin an Küchentischtreffen teil. Ob in der Stadt Bern, in der Agglo, im Oberland, überall erhalte ich so die Möglichkeit, mich den Wählern und Wählerinnen in einer ungezwungenen, privaten Atmosphäre zu präsentieren und gleichzeitig die CampaignerInnen darin zu unterstützen, Freiwillige zu mobilisieren, die dann vor den Wahlen mit Tausenden von Menschen sprechen werden, um sie zum Wählen zu mobilisieren. Und dies zu einer Zeit, notabene, wo die Wählerschaft den Briefkasten nicht schon voller Flyer hat und die Plakate die Plätze und Felder nicht schon überfluten. An den Küchentischtreffen erfahre ich, wo die Menschen der (lokale) Schuh drückt, wir haben Zeit für eine offene Diskussion, sie sind nicht Wählende, ich bin nicht Politikerin, wir sind Menschen, die sich unterhalten. Das fägt!
Lea Kusano ist Nationalratskandidatin im Kanton Bern und hat schon an zahlreichen Küchentischtreffen teilgenommen.