«Gäll, du weisch scho, das mir öis dänn villicht nöd dra halted!»

«Wenn es klappt, klappt es, wenn es nicht klappt, klappt es nicht.» So die Kernaussage des neuen Aussenministers zu den weiteren Beziehungen mit Europa. Gipfelnd noch in der brillanten Analyse, der Bundesrat habe «entschieden» wir müssten entscheiden, was wir denn nun eigentlich wollten. Sehr wahr. Nun aber vorwärts! Seit bald zehn Jahren wissen wir, dass die EU vom unübersichtlichen Trainingslager der Schweiz zu Sonderkonditionen genug hat und dass wir, wenn wir Marktzugang wollen, ein neues Abkommen brauchen.

«Wenn es klappt, klappt es, wenn es nicht klappt, klappt es nicht.» So also die Kernaussage des neuen Aussenministers zu den weiteren Beziehungen mit Europa. Gipfelnd noch in der brillanten Analyse, der Bundesrat habe «entschieden» wir müssten entscheiden, was wir denn nun eigentlich wollten. Sehr wahr. Es war an der Pressekonferenz auch zu hören, ein «Marktzugangsabkommen» sei wichtig, es sei aber ein Mittel, kein Ziel. Auch wahr. Immerhin hat Bundesrat Cassis offenbar gemerkt, dass seine Schalmeienklänge an die SVP im Buhlen um ihre Unterstützung vor seiner Wahl für eine mehrheitsfähige Europapolitik kaum hilfreich waren. «Wir müssen jetzt die Reihen schliessen», sagte er vor den Medien auch. Stimmt. Dann sollte er sich aber endlich vom Opportunismusverdacht befreien. Christian Levrats Wunsch, er möge sich aus seiner Praktikantenrolle lösen, war etwas polemisch, aber richtig. Cassis und der Bundesrat sind da, wo man peinlicherweise sein kann.

Seit bald zehn Jahren wissen wir, dass die EU vom unübersichtlichen Trainingslager der Schweiz zu Sonderkonditionen genug hat. Wir wissen, dass wir auf antiken Verträgen hocken und neue brauchen. Wir haben dem Bundesrat ein Verhandlungsmandat mitgegeben, das im besten Sinne «rote Linien» definiert. Etwa beim Lohnschutz. Angedacht war und ist es, sich zu einem weiteren «autonomen Nachvollzug» zu verpflichten. Ein gesetzlicher Nachvollzug, der heute wie morgen auch durch Parlament und Volk verhindert werden kann – mit den entsprechenden Konsequenzen. Und um diese geht es: Das ist ja so unsere Spezialität bei Abmachungen. Bei der Vertragsunterzeichnung – nach Handschlag und Schämpis – flüstern wir dem Partner immer noch verschwörerisch zu: «Gäll, du weisch scho, das mir öis dänn villicht nöd dra halted!» Es wäre dann also an einem Schiedsgericht, zu beurteilen, ob Ausgleichsmassnahmen des verprellten Partners bei Ungehorsam angemessen, verhältnismässig und sachlich wären. Ebenso bei der Streitbeilegung im Einzelfall. Es ist sonnenklar, dass es immer der Europäische Gerichtshof in Luxemburg sein wird, der – in welcher Form auch immer – die Auslegung des europäischen Binnenmarktrechts vornimmt, nur schon aus Gründen der Rechtssicherheit. Wir wollen Zugang zum Markt – also haben wir auch die Spielregeln zu akzeptieren. So wie alle Mitglieder der EU, was wir ja nicht einmal sind.

Professor Freiburghaus hat in einem bemerkenswerten Artikel in der NZZ letzte Woche drei Optionen für die Schweiz in Europa aufgezeigt: Isolation, Weiterwursteln oder Beitritt. Vielleicht wäre es ein Gebot nicht nur von Mut, sondern aufrichtiger Ehrlichkeit, sich gelegentlich auch wieder mal mit der Variante drei auseinanderzusetzen. Die Erzählung von Macron – «l’Europe qui protège» – bezieht sich nämlich auf den nur gemeinsam gangbaren Weg, unser Wertesystem – die Arbeitsbedingungen, die Menschenrechte, den Schutz der Umwelt – in einem friedlichen Europa zu leben und weiterzuentwickeln. Schön, wenn wir uns an dieser Diskussion beteiligen könnten, statt auf die nächste Retraite des Bundesrates und die nächste Initiative von rechts zu warten.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin „links“. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.