Warum bist du der SP beigetreten?
Mein Herz hat immer schon für die SP geschlagen. Für mich ist entscheidend, dass sich die SP für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzt. Gerade im Vergleich zu den bürgerlichen Parteien, bei denen oft die eigenen Interessen im Vordergrund stehen, habe ich bei der SP das Gefühl, dass sie sich um das grosse Ganze und um die Gleichberechtigung aller bemüht.
Gab es einen besonderen Anlass für den Beitritt?
Ich bin kurz vor Donald Trumps Wahl beigetreten. Weil er im Wahlkampf auch hierzulande Unterstützung bekam, fand ich, dass es nun reicht. Aber eigentlich sind es meine Erfahrungen in der LGBTIQ-Bewegung, in der Kulturszene und als Schauspieler, die mich zur SP geführt haben. Durch das ständige Ringen um faire Arbeitsbedingungen und die Unterstützung durch Gewerkschaften habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, auch parteipolitisch Rückhalt zu bekommen. Die SP ist für mich die Partei, die auch für Kunst und Kultur kämpft.
Du hast ja kürzlich geheiratet. Gratuliere!
Ja, mein Mann und ich haben letztes Jahr geheiratet. Das war nur möglich, weil sich auch die SP seit langem für gleiche Chancen und Rechte für alle einsetzt. Die SP ruht sich nicht auf den wenigen verwirklichten Anliegen von LGBTIQ+ aus, wie andere Parteien es tun, sondern setzt sich weiter für noch mehr Gleichberechtigung ein.
Du warst viele Jahre lang ein gefeierter Schauspieler am Stadttheater Bern. Was machst du heute?
Das Theater ist sehr hierarchisch organisiert und wenig wertschätzend. Nach zwei Jahrzehnten an der Bühne Bern wechselte ich darum vor zwei Jahren den Beruf. Heute unterrichte ich autistische Jugendliche. Ich vermittle ihnen Sozialkompetenz sowie deutsche Literatur und unterstutze sie so, ihren Alltag zu bewältigen und sich besser in die Gesellschaft zu integrieren. Die Arbeit gefällt mir sehr, sie ist sinnstiftend und erfüllend.
Was erwartest du von der SP?
Ich wünsche mir, dass die SP mutig, laut und unbequem bleibt. Es ist wichtig, dass sich die Partei auch in einem schwierigen politischen Umfeld für Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit einsetzt – für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Status. Alle sollen sicher und frei leben können.